Bearbeitung eines Bildes mit dem Arbeitsablauf auf Anzeige bezogen

Dies ist ein veralteter Modus, der beibehalten wird, um die Rückwärtskompatibilität zu älteren Versionen von darktable zu gewährleisten und es erlaubt dem Nutzer mit dem früheren Arbeitsablauf weiterzufahren, ohne den neueren Arbeitsablauf auf Aufnahme bezogen nutzen zu müssen. Er wird aber für neue Bearbeitungen nicht empfohlen.

Der Arbeitsablauf auf Anzeige bezogen geht davon aus, dass die meisten Bilder im nicht linearen auf Anzeige bezogenen Teil der Pixelpipe. Es nutzt standardmäßig das Modul Basiskurve um die Bilder vom linearen auf Aufnahme bezogenen Raum in den auf Anzeige bezogenen Raum zu Tone-Mappen, obwohl auch andere Tonemapping-Werkzeuge (wie das Modul Tonwertkurve) dafür verwendet werden können. Viele Module sind später in die Pixelpipe (nach diese Tonemapping Transition) platziert, sodass diese mit Gamma-kodierten (auf Anzeige bezogenen) Pixelwerten statt mit linear-kodierten (auf Aufnahme bezogene) Pixel-Werten arbeiten

Die meisten der grundlegenden Schritte für die Bearbeitung des Arbeitsablaufes auf Anzeige bezogen sind ziemlich ähnlich dem Arbeitsablauf auf Aufnahme bezogen. Der Hauptunterschied liegt in der Auswahl der Module und in der Reihenfolge der Pixelpipe. Um den Unterschied in der Reihenfolge der Module zwischen den Arbeitsabläufen auf Anzeige bezogen und auf Aufnahme bezogen in der Pixelpipe zu sehen, schaue im Abschnitt Standard Modulreihenfolge.


Beachte: in diesem Abschnitt werden auch eine -anzahl von Modulen diskutiert, die nicht länger für Arbeitsablauf auf Aufnahme bezogen empfohlen werden, und neuen Nutzern wird empfohlen, sich stattdessen im Abschnitt auf Aufnahme bezogen, um sich zu orientieren, wie am besten in darktable Bilder zu entwickeln.


Weißabgleich
Das Modul Weißabgleich arbeitet wie im Arbeitsablauf auf Aufnahme bezogen und liest seine Standardwerte aus den im Bild eingebetteten Kamera-Metadaten. Falls dies nicht befriedigende Resultate ergibt, brauche die Kameravoreinstellungen oder nimm eine neutrale Probe aus dem Bild. Die häufigste Änderung ist die Feinabstimmung des Weißabgleichs, die mit dem „Temperaturregler“ vorgenommen wird. Wenn Sie diesen Schieberegler nach links bewegen, wird die Farbbalance kühler, und wenn Sie ihn nach rechts bewegen, wird er wärmer. Es gibt bessere Module für die Farbgradierung.
Belichtungskorrektur
Das Modul Belichtung arbeitet gleich wie im Modus auf Aufnahme bezogen, aber die Art es zu brauchen ist etwas unterschiedlich. Im Modus auf Anzeige bezogen musst du sicherstellen, die Spitzlichter nicht auszubrennen und das Modul Basiskurve zu nutzen, um falls nötig die Mitteltöne einzustellen.

Die Feineinstellung der Belichtung erfolgt entweder über den Schieberegler im Modul Belichtung oder durch Ziehen mit der Maus im Histogramm. Der Schwarzwert kann auch erhöht werden, um den Kontrast zu erhöhen. Allerdings ist hierbei Vorsicht geboten, um nicht mit negativen RGB Werten zu enden. Es ist besser den Kontrast mit der “Zehe” der Basiskurve anzupassen, aber auch das kann heikel sein und es ist das Hauptargument, warum das Modul Filmic RGB für darktable entwickelt wurde.

Rauschunterdrückung
Wie beim Arbeitsablauf auf Aufnahme bezogen ist der beste Ausgangspunkt für die Rauschunterdrückung das Modul Entrauschen (Profil). Gleicherweise kannst du auch die Module RAW Entrauschen, Verwischen, Astrofoto Entrauschen, oder den Kontrast-Equalizer wählen.
Bereiche reparieren
Wie im Arbeitsablauf auf Aufnahme bezogen kannst du die Module Retusche und Heisse Pixel verwenden, um Artefakte im Bild zu korrigieren.
Geometrische Korrekturen
Wie im Arbeitsablauf auf Aufnahme bezogen kannst du die Module Zuschneiden und drehen, Perspektive Korrektur und Objektiv Korrektur nutzen, um Verzerrungen zu korrigieren und das Bild zuzuschneiden.
Details zurückholen
Digitale Rohbilder (RAW) enthalten oft mehr Informationen, als Sie auf den ersten Blick sehen können. Das Modul _Schatten- und Spitzlichter _ hilft diese Details wieder in sichtbare Tonwerte zu bringen. Strukturelle Details in überbelichteten Bereichen können naturgemäß nicht wiederhergestellt werden. Ungünstige Farbstiche in diesen Bereichen können jedoch mit dem Modul Spitzlicht-Rekonstruktion korrigiert werden. Zusätzlich ist das Modul Farbrekonstruktion in der Lage, überbelichtete Bereiche entsprechend ihrer Umgebung mit geeigneten Farben zu füllen. Das Modul Filmic RGB hat auch eine Spitzlicht-Rekonstruktion, aber stelle sicher dass das Modul Basiskurve vorgängig ausgeschaltet ist.
Einstellen der Tonwerte
Fast jeder Workflow wird wahrscheinlich eine Anpassung des Farbumfangs des Bildes beinhalten. darktable bietet hierfür mehrere alternative Module an. Das grundlegendste ist das Modul Kontrast Helligkeit Sättigung. Im Modul Farbkurve werden die Tonwerte durch die Konstruktion einer Gradientenkurve angepasst. Die Module Werte und RGB Werte bieten eine übersichtliche Oberfläche mit drei Markern in einem Histogramm. Selbstverständlich gibt es nichts, das dich aufhalten sollte das Modul _Filmic RGB auch in einem Arbeitsablauf auf Anzeige bezogen, wenn du das willst (nach abschalten des Moduls Basiskurve).
Verbesserung des lokalen Kontrasts
Lokale Kontrastverstärkung kann Details und Klarheit in Ihrem Bild hervorheben. Sorgfältig eingesetzt, kann es Ihrem Foto den richtigen Pep geben. darktable bietet mehrere Module für diese Aufgabe an. Das Modul lokaler Kontrast, das mit nur wenigen Parametern einfach zu handhaben ist. Eine wesentlich vielseitigere aber auch komplexere Technik bietet das Modul Kontrast-Equalizer . Werfen Sie einen Blick auf die Voreinstellungen um ein Gefühl dafür zu bekommen wie es funktioniert. Der Kontrast-Equalizer ist das “Schweizer Armeemesser” von darktable für Anpassungen bei denen die räumliche Dimension eine Rolle spielt. Beachte, dass die Pixelpipeline signifikant unterschiedlich ist zwischen den Arbeitsabläufen auf die Aufnahme bezogen und auf die Anzeige bezogen.
Farbanpassungen
darktable bietet viele Module zur Farbkorrektur eines Bildes. Eine sehr einfache Technik ist im Modul Farbkorrektur implementiert. Benutzen Sie dieses Modul, um einem Bild einen Gesamtfarbton zu geben oder um die Sättigung anzupassen. Das Modul Farbbereiche bietet eine viel feinere Steuerung um die Sättigung, Helligkeit und Farbton in benutzerdefinierten Zonen einzustellen. Ergänzend zur klassischen Tonwertkorrektur bietet das Modul Farbkurve die Möglichkeit die Farben eines Bildes feinfühlig einzustellen. Letztlich, wenn du ein Bild in Schwarzweiß umwandeln willst, mit einem leicht zu benutzenden Dialog nutze das Modul Monochrome. Alternativ kann auch das Modul Farbkalibrierung dazu dienen.
Schärfen
Wenn Sie Ihren Workflow von einem Raw-Image aus starten, benötigen Sie Ihre Endausgabe geschärft. Das Modul Schärfen kann dies mit dem klassischen USM-Ansatz (Unschärfemaske) tun, das auch in den meisten Bildbearbeitungsprogrammen verfügbar ist. Eine weitere, sehr vielseitige Möglichkeit, Kanten in einem Bild zu verbessern, bietet das Modul Hochpass in Kombination mit dem umfangreichen Set von darktable Misch-Operatoren.
Künstlerische Effekte
darktable kommt mit einem reichhaltigen Set an künstlerischen Effektmodulen. Um nur einige zu nennen: Mit dem Modul Wasserzeichen fügen Sie Ihrem Bild ein individuelles Wasserzeichen hinzu. Das Modul Körnung simuliert das typische Rauschen von klassischem analogem Filmmaterial. Verwenden Sie das Modul Farbtransfer, um das Erscheinungsbild eines Farbbildes auf ein anderes zu transferieren. Das darktable Modul Nachtsicht ermöglicht die Simulation des menschlichen Sehens, um Low-Light-Bilder realitätsnäher erscheinen zu lassen. Der abgestufte Verlaufsfilter fügt Ihrem Bild einen neutralen oder farbigen Farbverlauf für Belichtung und Farbkorrektur hinzu.

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