Stapelverarbeitung von Bildern

Bei der Stapelverarbeitung werden Bilder einer bedeutungsähnlichen Serie entwickelt, die ein konsistentes, finales Aussehen erhalten sollen, um sie beispielsweise in Katalogen, Magazinen oder Büchern zu veröffentlichen. Dies kann eine ermüdende, frustierende und langweilige Aufgabe sein, daher hilft darktable, dies schneller und zuverlässiger zu erledigen.

🔗Vorbereitung

🔗Fotografieren von Farbreferenzkarten (Color Checker)

Das Fotografieren einer Farbreferenzkarte vor Ort kann bei der Stapelnachbearbeitung einer Bilderserie viel Zeit sparen. Das Bild der Farbreferenzkarte kann schnell als Farbreferenz in die Nachverarbeitung einbezogen werden, um jegliche Farbstiche zu neutralisieren. Dabei werden Farbreferenzkarten (24 und 48) von Datacolor und X-Rite nativ unterstützt.

🔗Gleichbleibende Lichtverhältnisse nutzen

Falls möglich, einstellbares, künstliches Licht benutzen, um eine konsistente Belichtung während einer Bilderserie sicherzustellen. Dies bedeutet, dass keine Änderungen von Farbtemperatur oder -intensität in den Aufnahmen befürchtet werden müssen. Und wenn sich die Lichtverhältnisse ändern, immer ein neues Bild der Farbreferenzkarte erstellen.

🔗Manuellen Modus nutzen

Im manuellen Modus mit konstanter Belichtungseinstellung zu fotografieren, hilft einige Schwankungen in einer Bildserie zu vermeiden. Bei der Nachverarbeitung erfordern jede Abweichung eine individuelle Anpassung eines Bildes, was die Produktivität verringert.

🔗Nachbearbeitung

🔗Konzepte

Die Nachbearbeitung wird in 2 vollständig getrennte Teile aufgeteilt:

  1. erste Farbanpassung,

  2. zweite Farbanpassung.

Eine erste Farbkorrektur wird zuerst in der Pixel-Pipeline und im Bearbeitungs-Workflow mit Modulen wie Belichtung, Eingabefarbprofil und Farbkalibrierung durchgeführt. Der Zweck ist, jedes Bild auf grundlegende Belichtung, Farbgenauigkeit und einen neutralen Weissabgleich zu normalisieren. Dieser Schritt dient dazu, alle Bilder durch Entfernen jeglicher Farbstiche und ein perfektes Weiss ähnlich langweilig zu machen, was besonders wichtig ist, wenn verschiedene Kameras für eine Serie verwendet wurden. Die erste Farbkorrektur hat keinen künstlerischen Zweck oder Ausdruck, sondern bereitet eine normale und konsistente Basis für den nächsten Schritt vor.

Die zweite Farbkorrektur wird zuerst in der Pixel Pipeline und im Bearbeitungsmodus durchgeführt. Hier werden jegliche künstlerischen Ausdrucke angewandt, mit Modulen wie Farbbalance RGB. Nur und nur falls die erste Farbkorrektur darin erfolgreich war, die Bilder perfekt zu den gleichen Grundwerten zu neutralisieren, dann werden Kopier- und Einfüge-Operationen zwischen Bildern die genau gleichen visuellen Effekte auf allen Bildern erzeugen, unabhängig davon, ob die Bilder mit verschiedenen Kameras oder unter leicht unterschiedlichen Belichtungsverhältnissen aufgenommen wurden.

Kurz gesagt, liegt der wahre Grund der ersten Farbkorrektur darin, die Reproduzierbarkeit zwischen Bildern in der zweiten Farbkorrektur zu garantieren. Wenn zum Beispiel ein nicht neutraler Weissabgleich in der Serie vorhanden ist, dann kann viel leichter eine “Nichtneutralität” mit Farbbalance RGB (mit der gleichen Farbkorrektur) in völlig neutralisierte Bilder eingebracht werden, als wenn im Vergleich dazu, die Farbkorrektur bei jedem Bild mit Farb-Feineinstellungen gearbeitet wird, speziell, wenn verschiedene Kameras verwendet wurden.

🔗Methode

🔗Profiling der Serien

Du musst zuerst in Farbkalibrierung ein Profil der Bilder mit dem Farbprober erstellen. Dieses Profil kann dann für alle Bilder mit der gleichen Belichtung und mit der gleichen Kamera angewendet werden, mittels Kopieren und Einfügen des Verlaufsstapels in der Ansicht Leuchttisch. Dieser Schritt muss für alle Kamera und Belichtungssituationen wiederholt werden.


Beachte: Dieser Prozess funktioniert nur mit Dem Arbeitsblauf moderne chromatische Adaptation, der eine feste Einstellung des Weissabgleichs auf ein D65 (Kamera Referenz) Leuchtmittel. siehe dazu die Dokumentation im Modul Farbkalibrierung für mehr Informationen.


🔗Bearbeitung des Referenzbilds

Wähle dazu ein Referenzbild aus, das mit den Belichtungsumständen, die denen des Bildes des Colorprobers am ähnlichsten ist, das für deine Referenz zur Profilierung gebraucht wurde. Deine erste Farbkorrektur sollte bereits mit dem Profil, das im Modul Farbkalibrierung (in Verbindung mit Modul Eingabefarbprofil). Was in dieser Phase noch getan werden sollte, ist es, die Einstellung der Belichtung, so einzustellen, dass die allgemeine Helligkeit so wird, wie du das erwartest.

Als Nächstes in Filmic RGB mit den relativen weißen und schwarzen Belichtungen weitermachen, wie auch mit den Kontrasteinstellungen. Schließe mit der zweiten Farbkorrektur ab.

Wenn das getan ist, kannst du die Helligkeit und die Chromizität einer Farbprobe messen, vorzugsweise auf einer nicht beweglichen Fläche, die gleichmässig beleuchtet ist, über alle deine Serien, (und die in allen Bildern vorhanden ist). Diese Messungen mit den Werkzeugen der Module _Bereich Belichtungsmessung _ und Farbkalibrierung Punktmessung. Diese werden gespeichert und dienen als Zielvorgabe für individuelle Bilder.

🔗Weitergabe des Aussehens

Du kannst dann deine zweite Farbanpassung (inklusive Filmic RGB) an alle Bilder der Serie weitergeben, unabhängig davon, ob diese mit den gleichen Belichtungsverhältnissen aufgenommen wurden, da du ja bereits die erste Farbanpassung (Kalibrierung des Profils) an die entsprechenden Bilder weitergegeben hast. Vergiss nicht, den Verlauf einzufügen mit dem Modus Hinzufügen, sonst wirst du deine erste Farbanpassung ebenfalls überschreiben.

Das alleine wird jedoch keinen konsistenten Look für die ganze Serie sicherstellen.

🔗Einstellungen für die Feineinstellungen

Falls bei deiner Belichtung gewisse Unterschiede waren, braucht es für jedes Bild zusätzliche Feineinstellungen. Falls du die vorgeschlagene Methode bis hierher angewendet hast, sollte das relativ unkompliziert sein.

Als Erstes harmonisiere die Belichtung mit deinem Kontroll-Beispiel mit dem Werkzeug Bereich Belichtungsmessung.

Dann stelle in Filmic RGB die Weiss relative Belichtung ein, falls nötig, vorzugsweise mit dem Farbwähler. Der Kontrast sollte keine Anpassung erfordern, da diese nicht mit vom Dynamikumfang des Bildes abhängt.

Letztlich homogenisiere die chromatische Adaption mit deiner Kontroll-Probe und dem Werkzeug Farbkalibrierung Bereichs_Messung.

Das alles sollte dich eigentlich in den meisten Fällen nahe genug bringen. Wenn aber der Hintergrund gewechselt hat, kann es sein, dass diese Feineinstellungen (die auf eine technische Normalisierung der ersten Farbkorrektur auf einer individuellen Basis abzielen) für eine gleichmässige Wahrnehmung nicht ausreichen. In einem solchen Fall musst du einen extra Schritt zusätzlich in der zweiten Farbkorrektur hinzufügen, den du vorzugsweise zusätzlich zum vorangehenden (mit den anderen Bildern der Serie geteilten), in einer neuen Instanz des relevanten Moduls später in der Pixelpipe zufügst. Das stellt sicher, dass die zweite Farbkorrektur über alle Bilder konstant bleibt und sichert einen besseren Arbeitsablauf. Es wird empfohlen, keine zu grossen Änderungen in der ersten Farbkorrektur zu machen, um Unterschiede in der Wahrnehmung des Kontrastes mit dem Hintergrund zu beherrschen.

🔗Kontrolle der Reihen

Die Auswahl- und Vergleichssicht im_Leuchttisch_ hilft, Bilder nach der Bearbeitung nebeneinander zu vergleichen. Um eine Referenzbearbeitung in der Dunkelkammer anzusehen, kann der Filmstreifen eingeschaltet und dieser in der Höhe vergrössert werden, oder ein Snapshot des Referenzbildes dem aktuellen Bildes überlagert werden (das nicht zwingend die gleiche Grösse haben muss).

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